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Back to the Future

In der Abschlussveranstaltung der INFORMATIK 2020 wurde in die Vergangenheit und Zukunft der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) geblickt.

 

Der 1. Oktober 2020 stand ganz im Zeichen des Tagungsmottos - Back to the Future.

Am Morgen hielt Frau Eva Zauke, ihres Zeichens Chief Knowledge Officer bei SAP, eine Keynote mit dem Titel „Das intelligente Unternehmen heute und in der Zukunft“. In dieser ließ sie die bewegte Entwicklungsgeschichte von SAP beginnend mit Systemen für Mainframes bis hin zur In-Memory-Plattform SAP/HANA Revue passieren und hob die Wichtigkeit von kontinuierlichem Lernen für Manager, Entwickler und Nutzer hervor.

Im Anschluss fand die Abschlussveranstaltung statt, erneut moderiert durch den Event- und TV-Moderator Markus Brock, die sowohl aus dem Studio Karlsruhe als auch dem Studio Berlin live übertragen wurde. Passend zum Tagungsmotto betrachtet der erste Teil der Veranstaltung die Vergangenheit und der zweite Teil die Zukunft. Entsprechend wurden zu Beginn die vier neu gewählten GI-Fellows geehrt, die für Ihre Verdienste für die Informatik gewählt wurden. Dabei erfolgte die Ehrung von Professorin Dr. Susanne Boll (C.v.O. Universität Oldenburg) und Dr. Wieland Holfelder (Google Germany GmbH) durch Professor Dr.-Ing. Hannes Federrath (Präsident der GI) aus dem Studio Berlin heraus. Andererseits übergab Professor em. Dr.-Ing. Dr. h.c. Peter C. Lockemann (KIT und FZI) die Urkunden persönlich an Dr. Simone Rehm (CIO Universität Stuttgart) und Professor Dr. Andreas Oberweis (KIT und FZI) im Studio Karlsruhe. Danach wurde das neue Buch „50 Jahrestagungen der Gesellschaft für Informatik“ vorgestellt, wofür Professor Lockemann Zeitzeugen der vergangenen Jahrestagungen der GI interviewte, um eindrucksvoll die Geschichte und Entwicklung der Jahrestagungen zu dokumentieren. Zum Ende des ersten Teils wurde noch zwei Preise verliehen. Zuerst erhielt Jonas Ellert (TU Dortmund) den Preis des Fakultätentags Informatik für seine Masterarbeit „Efficient Computation of Nearest Smaller Suffixes“, worin er eine platzeffiziente Linearzeitkonstruktion von Lyndon-Arrays präsentierte, die für die Analyse von Genomdaten eine wichtige Rolle spielt. Danach wurde Herrn Dr. Jakub Tarnawski für seine Promotionsarbeit der GI-Dissertationspreis verliehen, in der er, wie Professor Federrath hervorhob, „den ersten Algorithmus, der eine zufriedenstellende Annäherung an das asymmetrische Problem des Handlungsreisenden bietet“, vorgestellt hat.

Nachdem der erste Teil sich der Vergangenheit widmete, richtet sich der Blick im zweiten Teil zurück auf die Zukunft. So wurden die Informatiker von morgen ausgezeichnet, die im Rahmen der „Digital Innovation Challenge“ innerhalb von 24 Stunden nicht nur eine funktionierende Anwendung entwickeln, sondern auch ihre Innovativität in einem kurzen Video präsentieren konnten. Von den insgesamt elf Teams erhileten den mit 1000€ dotierten ersten Preis Julia Butte, Sebastian Weber und Thomas Weber, welche die Herausforderung von IBM meisterten und in ihrem Programm Quantencomputer spielerisch verstehbar machen. Die mit 500€ dotierten zweiten Preise erhielten Team 8 (Anna Schierholz, Florian Vahl, Jan Gutsche und Tobias Dummschat) und Team 4 (Ruben Troina, Florian Platau und Lewin Schaudt), die die Herausforderungen von andrena objects beziehungsweise CAS Software AG meisterten.

Weiter der Zukunft zugewandt stellte David Hermanns das CyberForum e.V. sowie zwei Start-Ups aus der Region Karlsruhe vor, die Innovationen im Bereich von künstlicher Intelligenz vermarkten: Rustam Bekmamedov von Black Forest AI und Dr.-Ing. Robin Hirt von prenode.
Ähnlich viel Innovationspotenzial zeigten die vier neuen GI Junior-Fellows Katharina Geldreich (TU München), Dr.-Ing. Christoph Gröger (Universität Stuttgart), Katharina Weitz (Universität Augsburg) und Dr. Wolfram Wingerarth (Universität Hamburg) die von Juniorprofessorin Dr. Sandra Schulz, der Sprecherin der GI Junior-Fellows, gewürdigt wurden.
Ein besonderer Höhepunkt der Abschlussveranstaltung war jedoch die Auszeichnung der Professorin em. Dr. Dr. h.c Christiane Floyd mit der Klaus-Tschira-Medaille durch Professor Federrath im Studio Berlin für Ihre Rolle als Vorbild und Wegbereiterin für eine Menschen-zentrierte Informatik.

Abschließend zog der Tagungsleiter Professor Dr. Ralf H. Reussner ein positives Resümee der 50. Jahrestagung, die mit Innovationen die Disruptionen der Corona-Pandemie meisterte und mit über 1900 registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die größte Teilnehmerzahl in der Geschichte der GI-Jahrestagung erzielte. Das Schlusswort zur Zukunft der Jahrestagung viel dem Geschäftsführer der GI Geschäftsstelle Berlin, Daniel Krupka, in dem er die nächste Jahrestagung im Jahre 2021 in Berlin ankündigte.

Nachdem pünktlich um 15 Uhr die Abschlussveranstaltung endete, ging das wissenschaftliche Programm der INFORMATIK 2020 bereits mit Workshops weiter, unter anderem zu künstlicher Intelligenz in der Umweltinformatik, Evaluierung intelligenter und allgegenwärtiger Mobilitätssysteme oder IT-Governance und strate­gisches Informationsmanagement.